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daneulaendner

Ein Appell an die Eigenverantwortung!

Aktualisiert: 11. Feb. 2021


Immer wieder höre ich von meinem Diabetologen Geschichten, die mich in gewisser Weise irritieren. Schlussendlich kommt in mir dann immer das Gefühl auf: "Ihr könnt doch nicht alles vom Arzt abhängig machen!"


Dabei geht es um Diabetes-Patienten, die mit dem Therapieverlauf nur bedingt oder auch gar nicht zufrieden sind. Meist suchen diese Patienten dann den Fehler beim Spital, beim Arzt oder beim Arbeitgeber. Aus persönlicher Sicht denke ich, dass es - natürlich nicht immer - am Diabetiker selbst liegt. Der Diabetologe sieht die Werte am Computer, er checkt die Blutwerte und erkundigt sich nach Veränderungen im Leben des Patienten. Doch es ist schlicht und einfach unmöglich für einen Diabetologen, alles vom Patienten zu erfahren. Er sieht nicht, was sein Schützling über den Tag hinaus alles anstellt. Was er isst, wie aktiv er ist, wie viel Stress er hat usw.


Deshalb finde ich es wichtig, dass ein Diabetiker seine Verantwortung nicht abschiebt. Er muss selbst Verantwortung übernehmen oder je nach Alter den Eltern die Verantwortung übergeben. Das soll auf keinen Fall heissen, dass sich die Kontrollen beim Diabetologen erübrigen, denn über die Therapiemethode und die Dosierung entscheidet immer noch der Arzt und das soll er auch. Dafür trägt er die Verantwortung. Aber er trägt zum Beispiel nicht die Verantwortung für eine Entgleisung des Blutzuckers, wenn alle Regeln der Therapie eingehalten werden, aber nach einer Mahlzeit beispielsweise ein Marathonlauf ansteht. Hier gilt wieder die Eigenverantwortung des Patienten.


Zusammenarbeit mit dem Fachpersonal steht im Vordergrund. Eine Diabetestherapie soll nicht zum einen vom Arzt und zum anderen vom Patienten aufgebaut werden, sondern von Anfang an zusammen. Der Arzt ist für das Fachwissen da, der Patient für seinen eigenen Körper, den er mit Disziplin, Verantwortung und auch einer Portion Fachwissen in Schuss hält.

Und wem das schwer fällt, der soll dem Arzt helfen, indem zum Beispiel ein Tagebuch erstellt wird, wo man alles aufschreibt. Was habe ich gegessen, was habe ich gemacht, war ich krank, hat etwas nicht funktioniert? So kann der Arzt Abweichungen in der Datenanalyse besser nachvollziehen, denn - sind wir einmal ehrlich - wer kann sich merken, warum der Blutzucker vor zwei Monaten plötzlich anstieg?



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